MAZ vom 11. März 2013

Mezzosopranistin fand großen Anklang

GROSS MACHNOW – Mit dieser Musikveranstaltung am vergangenen Sonnabend will Rangsdorf eine neue Tradition begründen. Das versprach Detlef Schlüpen im Namen des Rangsdorfer Kulturvereins bei der Begrüßung seiner Gäste im Groß Machnower Gutshaus Salve. Zukünftig soll Frauen und Mädchen in der Gemeinde eine Veranstaltung am Weltfrauentag gewidmet werden, „sozusagen ein musikalischer Blumenstrauß als Dank von uns Männern“, formulierte Schlüpen charmant.

Zum Auftakt im fast voll besetzten Saal übergab Mezzosopranistin Britta Kungney alias Britta von Anklang diese Blumen. Nicht nur Frauen waren erschienen, um das inhaltlich zweigeteilte Programm der zurzeit in Leverkusen Ansässigen zu sehen. Bis zur Pause stellte die Sängerin ihr Können im klassischen Fach unter Beweis. Opern- und Operettenmelodien von Strauß, Lincke, Lehár, Verdi bis Händel erklangen. Manche waren dem Publikum offenkundig bekannt, wie die Gesichter verrieten, wie zum Beispiel „Ich lade gern mir Gäste ein“ aus „Die Fledermaus“ oder „Ich hätt’ getanzt heut’ Nacht“ aus „My Fair Lady“.

Sehr amüsant interpretierte die schlanke Künstlerin, gehüllt in ein rotes, rückenfreies Maxikleid, die „Mehlspeis’“, ein Loblied von Ralph Benatzky auf die Vorzüge des Kaiserschmarrens. Die klare, kraftvolle Stimme und deutliche Aussprache Britta von Anklangs ermöglichte den Zuhörern gutes Textverständnis und ließ sie schmunzeln bei den Vergleichen der Mehlspeise mit Kaviar und Serviettenknödel.

Sinnlich und Gänsehaut erzeugend auch ihre Darbietung des Titels „Perhaps love“, dessen englischen Text sie vorher übersetzte. Viel Beifall begleitete die Sängerin, die ohne Mikrofon arbeitete, in die Garderobe. Während sich das Publikum mit Getränken versorgte, die in verlässlicher Weise vom Kulturverein bereitgestellt wurden, vollzog Britta von Anklang eine Metamorphose: Das anmutige lange Kleid wurde gegen ein kurzes, roséfarbenes getauscht. Leggings, verwegenes schwarzes Hütchen, Mikrofon befestigt – fertig war die Interpretin frecher Songs, die dem zweiten Programmteil „Ich & mein kleiner, grüner Kaktus“ den Namen gaben.

Britta von Anklang freut sich, dass sie nicht mehr nur Klassik interpretiert. „Mit munteren Chansons wie hier von Kreisler und Reutter lebe ich meine lustige Seite aus“, erklärte sie. Der Gutshaussaal hätte für Klassik eine Wahnsinnsakustik, sie habe das Singen sehr genossen. Das Ambiente und ein so zufriedenes Publikum würden sie als Künstlerin reichlich belohnen. (Von Andrea von Fournier)