MAZ vom 11.09.2012
Stöbern auf gesperrtem Terrain
Bücker-Werkshallen bestanden zum Teil auch aus Holz / Tag des offenen Denkmals bei ehemaligen Flugzeugwerken
Rüdiger Witt, Vorsitzender des Vereins Bücker-Museum, konnte seinen Zuhörern viel Spannendes aus Vergangenheit und Gegenwart berichten. Vom Umzug der Bücker-Flugzeugwerke 1935 aus dem zu eng gewordenen Areal in Berlin-Johannisthal, der Notwendigkeit, beim Stand der damaligen Erkenntnis, Flugzeug-Startbahnen kreisrund zu gestalten bis hin zu technischen Details an „Jungmann“- oder „Jungmeister“- Flugzeugen reichten seine Ausführungen. Episoden wie der Brand einer Halle mit 50 zur Auslieferung vorbereiteten Flugzeugen, darunter einem Prototypen, der dann nie gebaut wurde, durch ein sich verselbständigtes startbereites Flugzeug fesselten die Besucher. Viele Fragen wurden gestellt und einige Gäste erwiesen sich als bestens informierte Flugzeugfans. An allen Gebäuden linsten Besucher durch Löcher oder nicht mehr vollständig verschließbare Türen, weil das Betreten verboten ist, das Interesse jedoch groß war. Im alten Trakt der Einflieger gab es Reste eines riesigen Sportsaals zu entdecken, Kinder waren von Schildern in russischer Sprache fasziniert. Die Organisatoren zogen eine positive Resonanz des Tages: Die Besucherzahlen und Rückmeldungen der Gäste waren erfreulich, die Organisation klappte und dazu lieferten die Mitstreiter vom Kulturverein Kaffee, Wasser und Schmalzstullen. Die Enthusiasten des Bücker-Vereins waren mit einem Literaturstand vor Ort. (Von Andrea von Fournier)